„Kampfhunde“
Angriffe von Hunden auf Menschen gibt es, seit Mensch und Hund zusammen leben und wird es (leider) auch immer geben.
Ich gebe uneingeschränkt zu, dass auch ich mich von den Medien habe beeinflussen lassen, in welchen uns Menschen vermittelt wird, dass spezielle Hunderassen, d.h. die so genannten „Kampfhunde“ etwas mehr gegen uns Menschen haben sollen, als andere Rassen. (Nebenbei gefragt: Wissen Sie, welche Hunderassen dazu zählen? Die laut Landeshundeverordnung oder die laut Landeshundegesetz!) Und als mein Partner sich in einen solchen „Kampfhund“ verliebte, wurde mir doch etwas mulmig zumute und dies, obwohl ich noch nie schlechte Erfahrungen gemacht habe (ich kannte bis dahin überhaupt keinen sog. „Kampfhund“) und obwohl ich diese Entscheidung im Familienkreis lautstark damit verteidigen glaubte zu müssen, dass alle Anderen ja nichts mit diesem Hund zutun haben müssen.
Aber warum werden diese Hunde überhaupt so genannt? Auch ich habe erst erfahren, dass dieses Wort durch den Kampfhundesport entstanden ist. Hundekämpfe, d.h. Hund gegen Hund, und nicht Hund gegen Mensch. Im Gegenteil: die Hunde, die in der Kampfarena einem Menschen gegenüber aggressiv reagierten wurden umgehend tot geschlagen, da für diese Art von Sport ungeeignet – es ging nicht an, dass der Hund seinen eigenen Herrn angriff! Dadurch ist logischerweise und tatsächlich eine besonders menschen-freundliche Rasse entstanden, die in Amerika sogar therapeutisch in der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Behinderten eingesetzt wird, da ihr Verhalten Menschen gegenüber besonders agressionsarm ist – wussten Sie das? Ich vorher nicht. Aber die Amis sind uns ja immer schon einen Schritt voraus gewesen (oder doch nicht).
Und dann musste ich meine ganzen, natürlich rein emotionsorientierten (ich kannte ja keinen einzigen „Kampfhund“ persönlich) Vorurteile über den Haufen werden, als dieser sog. „Kampfhund“ zu uns kam: Charly, der sich vom ersten Tag an ausgesprochen gut mit unseren anderen Hunden verstanden hat (doch kein „Kampfhund“?!)
Und nicht nur das – er liebt unsere Katzen abgöttisch, hat überhaupt keinen Jagdtrieb, ist überaus gehorsam und freut sich über jeden Besucher, egal wie groß oder klein dieser ist. Schlichtweg ein TRAUMHUND!